AHP bekommt den Robert Baden-Powell Preis
Die Arbeitsgemeinschaft Hamburger Pfadfinderverbände (AHP) hat am 8.12.2012 in einem Festakt den diesjährigen Robert-Baden-Powell-Preis vom Pfadfinder Hilfsfond erhalten. Dieser besondere, bundesweit verliehene Preis für Pfadfindergruppen wurde für die seit über vier Jahrzehnte anhaltende enge Zusammenarbeit zwischen allen Hamburger Pfadfinderbünden verliehen. Diese Struktur der landesweiten Arbeitsgemeinschaft ist bundesweit einmalig.
Der Robert-Baden-Powell-Preis wurde in der Kirchengemeinde St. Jürgen-Zachäus in Langenhorn überreicht. An der Übergabe des von der Pfadfinderkünstlerin Ortrud Krüger-Stohlmann geschaffenen wertvollen Bronzeportraits des Gründers der Pfadfinder, Lord Robert Baden-Powell, nehmen Vertreter der Gruppen und des Hilfsfonds aus ganz Deutschland teil.
„Seit über 40 Jahren arbeiten die Hamburger Pfadfinderverbände und -bünde in der AHP zusammen. Sie gestalten gemeinsam Aktionen und Veranstaltungen und tragen so die Arbeit und das Wesen der Pfadfinderinnen und Pfadfinder an die Menschen heran“, so der Ehrenvorsitzende des Pfadfinder Hilfsfonds, Hansdieter Wittke. „Der Arbeitsgemeinschaft Hamburger Pfadfinderverbände ist es gelungen, den Pfadfinderinnen und Pfadfindern nicht nur eine Stimme, sondern auch ein Gesicht in dieser Stadt zu geben.“
Frederik Damerau, Vorstandsmitglied der AHP fasst die Freude über den Preis wie folgt zusammen: „Wir freuen uns sehr, dass unser langjähriges Engagement wahrgenommen wird und fühlen uns durch diesen besonderen Preis sehr geehrt.“ Im Anschluss an die Preisverleihung wurde im Gemeindehaus in gemütlicher Runde gesungen und Tee getrunken. „Die Gitarre ist immer dabei. Das ist unsere Form zu feiern“, so Inken Herold, AHP-Delegierter der Christlichen Pfadfinderschaft Deutschlands. Die Einfachheit der Lebensführung ist eine der Grundsäulen der Pfadfinderarbeit.
Die AHP wurde 1971 aus der „Pfadfinder Arbeitsgemeinschaft“ als gemeinsame Interessenvertretung der Pfadfinder_innen gegründet, um in der Koordinierungskonferenz (dem Vorläufer des heutigen LJR) vertreten zu sein. Hier waren kleine Verbände mit hohem Stimmengewicht unerwünscht und so kam es zu Zusammenschlüssen auf lokaler Ebene, ebenso wie bei der AGfJ. Als der neue LJR 1976 gegründet wurde, hat auch die AHP hier ihren Platz gefunden, zunächst jedoch ausschließlich auf Basis der jugendpolitischen Interessenvertretung, gemeinsame Aktionen fanden noch nicht statt.
Erst mit Beginn der 1980er Jahre wurde auch enger zusammengearbeitet, zunächst im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, man diente als Kontaktstelle für Interessenten und in Krisensituationen. Es fanden Werbeaktionen statt, Schaulager am Michel und im Stadtpark. Nach dem Mauerfall auch in Schwerin, um den dortigen Gruppenaufbau zu unterstützen. Seit ca. 2000 fungiert die AHP auch als gemeinsamer Ansprechpartner für die Behörden. Alle behördlich anerkannten und bezuschussten Pfadfinderverbände sollten damals Mitglied werden, was auch weitestgehend gelang. Seit 2010 führt die AHP eigene Seminare durch, damals über „Extremismus und Jugendverbände“, in diesem Jahr dann über sexualisierte Gewalt.
Der Robert-Baden-Powell-Preis wird an herausragende Pfadfindergruppen verliehen, die sich durch ihre Arbeit für die Jugend besonders hervortun. Namensgeber ist der Gründer der Pfadfinder, Lord Robert Baden-Powell of Gilwell, der im Jahre 1907 das erste Pfadfinderlager in England durchgeführt und damit die pädagogischen Grundlagen für die weltweit größte freie Jugendbewegung geschaffen hat. Bisherige Preisträger des Robert-Baden-Powell-Preises sind unter anderen die überbündische Pfadfinderzeitschrift „scouting“ und die Jungenschaft Schwarzer Adler im Deutschen Pfadfinderbund für die Auseinandersetzung mit dem bündischen Widerstand gegen das NS-Regime.